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Entgrenzungsformen

Zum Verhältnis von Recht und Demokratie in der transnationalen Konstellation

Die Idee der Selbstgesetzgebung, auf die sich ein Großteil der Demokratie- und Verfassungstheorie stützt, ist haltlos geworden. Die Legitimation von Herrschaft durch den souveränen Willen des Volkes wird unterminiert durch ein Recht, das sich aus den grenzüberschreitenden Verstrickungen verschiedener Rechtsordnungen bildet. Johannes Haaf unternimmt eine Neubestimmung des Verhältnisses von Recht, Herrschaft und Demokratie in der transnationalen Konstellation. Er greift dazu auf Claude Leforts Konzeption der Menschenrechte zurück. Sie können als ein Medium demokratischer Repräsentation auch im Kontext der jeweiligen Entgrenzungsformen wirksam werden, die den Prozess transnationaler Rechtserzeugung prägen. Die Studie zeigt, dass das Verhältnis von subjektiver Berechtigung und demokratischer Befähigung neue Wege der Formalisierung von Teilhabemöglichkeiten erfordert.

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Ab CHF 49.75

Resilientes Recht?

Synchronisationsprobleme, Rechtsformenwandel und Selbstbindung durch das Recht

Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass das Recht - neben kapitalistischen Märkten - eine der lernfähigsten Strukturen moderner Gesellschaften darstellt. Das Recht ist gleichsam darauf programmiert, jegliche Art gesellschaftlicher Probleme unter seine Architektur zu subsumieren. Nun hat sich aufgrund des Risiko- und in der jüngsten Zeit auch des Transformationsdiskurses die Lage verändert. Nicht wenige vermuten, dass dadurch auch der Kern des Rechts berührt wird. Von daher nimmt es wenig Wunder, dass in der Zwischenzeit der Resilienzdiskurs, ausgehend von Psychologie und Ökologie, über die Sozialwissenschaften auch das Recht erreicht hat. Zugleich ist es aufschlussreich, wie und in welcher Form die Resilienzdebatte Niederschlag im juristischen Diskurs selbst findet. Viele heben darauf ab, dass das Recht selbst schon eine resiliente Struktur darstelle. Jedoch ist diese Einsicht wenig relevant. Denn unter Bedingungen, in denen sich grundlegende Transformationen sozialer Ordnungen nicht nur empirisch abzeichnen, sondern darüber hinaus politisch gefordert werden (Stichwort: Große Transformation), kann es nicht mehr allein um die Eigenresilienz von Strukturen gehen. Vielmehr rückt die Kontextresilienz in den Blick. Diese Spannung wird an vier differenten empirischen Beispielfeldern des Rechts exploriert: Risikoverwaltungsrecht (Chemiepolitisches Feld), Medizinrecht (Bioethik-Kommissionen), Polizeirecht (Versicherheitlichung) und Kommunalrecht (Wasserpolitik). Dabei zeigt sich, wie anspruchsvoll die Gestaltung von Strukturen resilienten Rechts tatsächlich ist und an welche Voraussetzungen sie gebunden bleibt.

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Ab CHF 44.65

Schwierige Dioskuren

Die Koevolution Sozialer und Psychischer Realität

Die Dioskuren Kastor und Pollux waren laut der griechischen Sage zugleich Zwillinge und Halbbrüder, unzertrennlich und doch verschieden. Das Bild passt auf das Verhältnis von sozialer und psychischer Realität. Sie bilden eine prekäre Einheit in der Differenz. Ihre wechselseitige Abhängigkeit hat jedoch eine komplizierte und riskante Dialektik zur Folge. Johann August Schülein entfaltet in seiner historisch wie systematisch argumentierenden Studie das komplexe Verhältnis von sozialer und psychischer Realität. Er beschreibt dazu die Ko-Evolution von Psyche und Gesellschaft und zeigt, wie beide sich zunehmend differenzieren und zu autonomen autopoietischen Prozessen reifen. Damit wird ihre Beziehung heikler, zumal in modernen Gesellschaften. Sie brauchen kompetente Akteure, erschweren und beeinträchtigen aber deren psychische Entwicklung. Sie bieten ungekannte Freiheiten, untergraben aber die Möglichkeit, diese produktiv zu nutzen. Diese unbewältigte Disparität ist, so zeigt die Arbeit, ein zentraler Grund für die Balanceprobleme moderner Gesellschaften.

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Ab CHF 44.65

Ungewissheit

Pädagogische Felder im Modernisierungsprozess

Die Diskussion um die Zukunft pädagogischen Handelns bündelt sich im Fokus der Ungewissheitsproblematik. Für viele erziehungswissenschaftliche Publikationen bildet der mit dem Terminus Ungewissheit verbundene Kreis von Fragen den Ausgangspunkt der Erforschung von Erziehungs-, Lern- und Bildungsprozessen. In diesem sich insbesondere auf die Zeitstruktur der Prozesse beziehenden Fragekomplex sind die Probleme der Fremdheit, Unbestimmtheit und Kontingenz in pädagogischen Feldern zwangsläufig miteinander verwoben, so dass die soziale und sachliche Dimension der Felder sowie die Modalform der Aussagen über sie stets auch eine Rolle spielen. Die unterschiedlichen Zugänge, Ungewissheit zu beschreiben und zu analysieren, strukturieren zum einen die Pädagogik als Wissenschaft in ihren verschiedenen Varianten. Zum anderen rücken sie die strukturellen Schwierigkeiten pädagogischer Praxis als zu rekonstruierende Probleme in ihr Zentrum. Mit Beiträgen von: Franz Hamburger, Klaus Harney, Reinhard Hörster, Jochen Kade, Rolf-Torsten Kramer, Edwin Keiner, Andrea Liesner, Meinert A. Meyer, Burkhard Müller, Dieter Nittel, Sylvia Rahn, Dirk Rustemeyer, Wolfgang Seitter, Michael Wimmer, Michael Winkler und Hartwig Zander.

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Ab CHF 55.25

Zwischen Transformation und Abolitionismus

Das Strafrecht und die Vielfalt der Alternativen

Die Debatte um Alternativen zu Strafe und Strafrecht ist so alt wie diese Institutionen selbst. Und doch kommen liberale Gesellschaften von beiden nicht los. Strafen scheint alternativlos. Der vorliegende Band greift diese Debatte auf, um den interdisziplinären Austausch zu befördern und um das Problembewusstsein in Theorie und Praxis zu schärfen. Nie ganz verschwunden, hat die Alternativen-Debatte in den vergangenen Jahren wieder Fahrt aufgenommen. Grund dafür ist eine neue gesellschaftliche, aber auch rechts- und sozialwissenschaftliche Sensibilität für dieses Thema. Das zeigt sich an der Gefängniskritik ebenso wie an der Kritik der Ersatzfreiheitsstrafe, der Kontroverse um den carceral feminism oder an der Polizeikritik. Der Band versammelt vor diesem Hintergrund verschiedene Perspektiven auf das Thema zwischen Wandel und Abschaffung des Strafens, über Alternativen im, zum und durch das Strafrecht.

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Ab CHF 49.75
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