In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Theodor Herzl: AltNeuLand. Ein utopischer Roman Die genossenschaftlich organisierte »Neue Gesellschaft für die Kolonisierung von Palästina« hat mit dem Osmanischen Reich einen Besiedlungsvertrag für Palästina abgeschlossen. Sie regelt die Einwanderung, überwacht die Wirtschaft und sorgt für Sicherheit, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und Schulbildung in Herzls Utopie von der Gründung eines Judenstaats. Erstdruck Leipzig 1902. Textgrundlage ist die Ausgabe: Athenäum Verlag, Königstein, 1985. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1860 in Pest als Sohn eines Bankdirektors in eine assimilierte jüdische Familie hineingeboren, studiert Theodor Herzl Rechtswissenschaften in Wien. Zum Dr. jur. promoviert heiratet er 1889 Julie Naschauer, die Tochter eines vermögenden Geschäftsmannes. Zunächst durchaus deutschnational gesinnt, beginnt er in Reaktion auf die zunehmende Verbreitung antisemitischen Gedankenguts, insbesondere durch das Pamphlet Eugen Dührings, sich für eine jüdische Nation und für die Gründung eines jüdischen Staates Israel einzusetzen. 1897 organisiert er den ersten Zionistischen Weltkongress, dessen »Basler Programm« zur Grundlage zahlreicher Verhandlungen über die Schaffung einer »Heimstätte des jüdischen Volkes« wird. Am 3. Juli 1904 stirbt mit Theodor Herzl der Begründer des politischen Zionismus, dessen Tätigkeit wesentliche Voraussetzung für die 48 Jahre später erfolgte Gründung des Staates Israels ist. »... wie viel Leidenschaft und Hoffnung dieser einzelne und einsame Mensch durch die Gewalt seines Gedankens in die Welt geworfen.« Stefan Zweig über Theodor Herzl
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Stefan Zweig: Angst Die Angst der Ehebrecherin Irene, von ihrem Mann entdeckt zu werden, steigert sich ins Unermessliche, als sie von einer Fremden erpresst wird. Ausgeliefert und völlig verzweifelt sieht Irene schließlich keinen Ausweg mehr, doch dann verleiht ihr Ehemann der Geschichte eine fulminante Wendung. Entstanden 1910 in Wien. Hier in der vom Autor umgearbeiteten Fassung von 1925, Reclam, Leipzig. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11.5 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1881 in eine großbürgerliche Unternehmerfamilie in Wien hineingeboren, beginnt Stefan Zweig noch bevor er sein Abitur ablegt mit der Veröffentlichung erster Gedichte. Eine rasante Schriftstellerkarriere steht ihm bevor. 1928 ¿ Zweig ist 47 Jahre alt ¿ erscheint die Biografie »Stefan Zweig, der Mann und das Werk«. Letzteres war bereits im Jahr zuvor in einer zehnbändigen Ausgabe mit einer Einleitung von Maxim Gorki in russischer Übersetzung erschienen. Er ist einer der meistübersetzten Schriftsteller seiner Zeit, seine Werke erreichen Auflagen von mehr als 100.000 Exemplaren und werden oft verfilmt. Zu seinem 50. Geburtstag bilanziert Stefan Zweig: »Eigentlich hätte man jetzt genug vom Leben. Was jetzt noch kommen kann, ist doch nichts als Abstieg.« Und er sollte auf tragische Weise recht behalten. 1933 sieht er in dem Ausbrechen des Nationalsozialismus bereits ein »Vorspiel zu viel weiterreichenden Eingriffen«. Ein Jahr darauf verlässt er seine Heimat. In Deutschland werden seine Bücher verboten und verbrannt. Zweig lebt zunächst in England im Exil, 1941 kommt er ¿ nach einer Station im Staat New York ¿ schließlich nach Brasilien, wo er am 22. Februar 1942 »aus freiem Willen und mit klaren Sinnen« aus dem Leben scheidet. In seinem Abschiedsbrief sieht er die Welt seiner eigenen Sprache untergegangen und seine geistige Heimat Europa vernichtet. Der letzte Gruß an seine Freunde schließt mit dem Wunsch: »Mögen sie die Morgenröte noch sehen nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus.«
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Laozi: Daodejing. Das Buch vom Sinn und Leben Das »Daodejing« lehrt Harmonie und die Befreiung von Gewalt und Armut mit dem Ziel des dauerhaften Friedens. Laozis Spruchkapitel gelten als die Gründungsschrift des Daoismus. Entstanden um 400 v. Chr. Hier in der Übersetzung von Richard Wilhelm, Jena, Eugen Diederichs, 1911. Textgrundlage ist die Ausgabe: Laotse: Tao Te King ¿ Das Buch des Alten vom Sinn und Leben. Übersetzt und mit einem Kommentar von Richard Wilhelm, Düsseldorf/Köln: Eugen Diederichs Verlag, 1952. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: Im sechsten Jahrhundert vor Christus in der Präfektur K¿ des Staates Ch¿, dem heutigen Kreis Lùyì im heutigen Hénán geboren, wird Laozi Archivar in der Bibliothek der Zh¿u. Als er Unheil vorausahnt wandert er nach Westen und begegnet am Han-Gu-Pass in einem Tempel dem Gelehrten Yin Xi. In einem Wetterbeobachtungsturm teilt Laozi sein Wissen und wandert nach der Niederschrift weiter nach Westen. Der legendäre Philosoph lebt 200 Jahre in sittlicher Vollkommenheit und stirbt in namenloser Zurückgezogenheit.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Gottfried Keller: Das Fähnlein der sieben Aufrechten. Eine Begebenheit zum Schützenfest von 1849 Beim Eidgenössischen Freischießen 1849 feiert ein Freundeskreis von sieben Zürcher Handwerkern und Gastwirten kräftig mit. Dem reichen Zimmermeister Frymann und dem armen Schneider Hediger wollen die richtigen Grußworte nicht einfallen. Dann tritt Karl, der jüngste Sohn des Schneiders, auf den Plan. Entstanden 1860, Erstdruck in: Berthold Auerbachs deutscher Volks-Kalender auf das Jahr 1861, Leipzig 1860. Textgrundlage ist die Ausgabe: Gottfried Keller: Sämtliche Werke in acht Bänden, Berlin: Aufbau, 1958¿1961. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1819 in Zürich als Sohn eines Drechslermeisters geboren, widmet sich der junge Gottfried Keller zunächst der Landschaftsmalerei und es zieht ihn nach München in das Umfeld der Königlichen Akademie der Künste. Als Maler gescheitert, verschuldet und krank kehrt er 1842 nach Zürich zurück und verarbeitet seinen Misserfolg literarisch. 1848 geht er zunächst nach Heidelberg und dann nach Berlin, wo »Der grüne Heinrich« und »Die Leute von Seldwyla« entstehen. Sieben Jahre später kehrt er zurück und wird 1861 zum Generalsekretär der Kantonsregierung in Zürich berufen. Zum ersten Mal findet er hier ein wirtschaftliches Auskommen. Nach 15 Jahren, in denen wenig Literarisches von ihm kommt, legt er das Amt nieder, um wieder als freier Schriftsteller tätig zu sein. Am 15. Juli 1890 stirbt mit Gottfried Keller ein bereits zu Lebzeiten anerkannter bedeutender Vertreter des bürgerlichen Realismus.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Friedrich Nietzsche: Der Antichrist. Fluch auf das Christentum »Wo der Wille zur Macht fehlt, gibt es Niedergang«, schreibt Friedrich Nietzsche und empfindet das Christentum als Religion des Mitleidens, was er als Ausdruck von Verfall deutet, der einem gesunden Sozialdarwinismus im Wege steht. Abgeschlossen 1888. Erstdruck in: »Nietzsches Werke«, Band 8, Leipzig (C.G. Naumann) 1889. Textgrundlage ist die Ausgabe: Friedrich Nietzsche: Werke in drei Bänden. Herausgegeben von Karl Schlechta. München: Hanser, 1954. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1844 in Röcken als Sohn eines lutherischen Pfarrers geboren, wächst Friedrich Wilhelm Nietzsche nach dem frühen Tod des Vaters im sogenannten »Naumburger Frauenhaushalt« mit Mutter, Schwester, Großmutter, zwei ledigen Tanten und dem Dienstmädchen auf. Nach dem mit knapper Not bestandenen Abitur studiert er Philologie zunächst in Bonn, dann in Leipzig. 1868 wird er als Einjährig-Freiwilliger der preußischen Artillerie durch einen schweren Reitunfall dienstunfähig und erhält 1869 eine außerordentliche Professur an der Universität Basel. Er verkehrt im Hause Richard Wagners in Tribschen, den er zunächst verehrt und später radikal ablehnt. Ähnlich geht es ihm mit Arthur Schopenhauer, dessen Philosophie ihn zunächst fasziniert, er dann aber grundlegend mit ihm bricht. 35-jährig geht er mit angeschlagener Gesundheit in Pension, lebt als freier Autor in Sils-Maria und verbringt die Wintermonate in Italien. Er verliebt sich in die junge Louise von Salomé, die jedoch seinen Heiratsantrag ablehnt. Geplagt von immer stärkeren Krankheitsschüben zieht er sich immer weiter zurück in eine weitgehende Isolation. Nach ersten Anzeichen beginnenden Größenwahns erleidet er im Januar des Jahres 1889 ¿ wohl infolge einer Syphiliserkrankung ¿ einen geistigen Zusammenbruch und wird in eine Irrenanstalt eingewiesen. Zunächst pflegt die Mutter, später die Schwester den geistig Umnachteten. Am 25. August 1900 stirbt mit Friedrich Nietzsche ein überaus eigenwilliger Denker und vielschichtiger Autor und ein überragender Aphoristiker. Das seit 1890 einsetzende Interesse an seinem Werk hat der heute weltberühmte Philosoph nicht mehr wahrgenommen.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Conrad Ferdinand Meyer: Der Schuss von der Kanzel Die humoristische Geschichte von Pfannenstiel, Kandidat der Theologie, der seine Großcousine Rahel liebt, nimmt eine unerwartete Wende, als der Pfarrer während der Predigt versehentlich einen Schuss aus einer präparierten Pistole abgibt. Erstdruck in: Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 1878, Zürich 1877. Textgrundlage ist die Ausgabe: Conrad Ferdinand Meyer: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Vollständiger Text nach den Ausgaben letzter Hand. Mit einem Nachwort von Erwin Laaths, München: Winkler, 1968. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1825 in Zürich als Kind des Regierungsrates Ferdinand Meyer in eine gut situierte Familie geboren, freundet sich der sechsjährige Conrad Ferdinand Meyer mit der zwei Jahre jüngeren Johanna Spyri an, die später mit ihren Heidi-Romanen weltberühmt werden wird. Meyer lebt bis zu seiner späten Hochzeit ¿ 1875 im Alter von 50 Jahren ¿ mit seiner Schwester Betsy zusammen, die ihm Beraterin und Sekretärin ist. Er schwankt zwischen der deutschen und der französischen Sprache, übersetzt umfangreich in beide Richtungen und schreibt schließlich auf Deutsch einen Roman und zehn Novellen, die zu den wichtigsten Texten aus der Schweiz des 19. Jahrhunderts zählen. Am 28. November 1898 stirbt Conrad Ferdinand Meyer in Kilchberg bei Zürich nach langer Krankheit in schwerer Depression.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen Der Jude Aaron wird tot unter einer Buche gefunden, Friedrich Mergel wird dringend des Mordes verdächtigt und flieht aus dem Dorf. 28 Jahre später hängt eine Leiche in dem nun »Judenbuche« genannten Baum, in dessen Rinde eingeritzt ist: »Wenn du dich diesem Orte nahest, so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast.« Entstanden: Zwischen 1837 und 1841/42. Erstdruck: In: Morgenblatt für gebildete Leser (Stuttgart), 22.4.-10.5.1842. Textgrundlage ist die Ausgabe: Annette von Droste-Hülshoff: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Nach dem Text der Originaldrucke und der Handschriften. Herausgegeben von Günther Weydt und Winfried Woesler, Band 1¿2, München: Winkler, 1973. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie der Autorin versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über die Autorin: 1797 wird Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica Freiin von Droste zu Hülshoff auf der Wasserburg bei Münster, deren Namen sie trägt, in die Enge des altwestfälischen, katholischen Adels geboren. Sie kränkelt zeit ihres Lebens, scheut die Öffentlichkeit und bleibt ihrer Familie eng verbunden. Gefangen in gesellschaftlicher und konfessioneller Verpflichtung, entwickelt die Droste anhand zarter Naturwahrnehmung und poetischer, regionaler Darstellung liberale Gedanken in einer Zeit, in der dies nicht nur Frauen durchaus übel genommen wurde. Sie ist sich ihrer literarischen Begabung bewußt, plant große Arbeiten, die jedoch nur Fragmente sind, als sie 1848 in Meersburg am Bodensee einem Lungenleiden erliegt. Ihre Lyrik und die wenigen vollendeten Prosawerke machen sie dennoch zu einer der großen deutschen Dichterinnen.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Thomas von Kempen: Die Nachfolge Christi. Eine Anleitung in vier Büchern Thomas von Kempen ist viele Jahre lang für die Ausbildung der Novizen im Kloster zuständig. Aus dieser Tätigkeit entsteht die von ihm in vier Teilen angelegte Gedankensammlung der mystischen Denkschule. Das Buch ist nach der Bibel das am meisten verbreitete des Christentums. Erstdruck anonym um 1418. Hier in einer Übersetzung von Johann Michael Sailer, München 1794. Textgrundlage ist die Ausgabe: Reclams Universal-Bibliothek Nr. 7663, Stuttgart. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: Um 1380 in Kempen am Niederrhein geboren, folgt Thomas Hemerken seinem älteren Bruder nach Deventer in den Niederlanden. Als der Bruder 1399 Prior im Kloster Agnetenberg in der Nähe von Zwolle wird, folgt er ihm erneut und wird nun Thomas von Kempen genannt. 1413 wird er zum Priester geweiht, 1447 wird er Subprior des Klosters. Nach 72 Jahren im Kloster Agnetenberg stirbt der Mystiker und Augustiner-Chorherr am 25. Juli 1471 im Alter von über 90 Jahren im »Bergkloster«.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Conrad Ferdinand Meyer: Die Richterin. Schuld und Sühne zur Zeit Karls des Großen Stemma hütet ein furchtbares Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das sich kaum mehr verborgen halten lässt. Palma, Stemmas Tochter, kennt die Wahrheit. Erstdruck in: Deutsche Rundschau (Berlin), 1885. Textgrundlage ist die Ausgabe: Conrad Ferdinand Meyer: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Vollständiger Text nach den Ausgaben letzter Hand. Mit einem Nachwort von Erwin Laaths, München: Winkler, 1968. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1825 in Zürich als Kind des Regierungsrates Ferdinand Meyer in eine gut situierte Familie geboren, freundet sich der sechsjährige Conrad Ferdinand Meyer mit der zwei Jahre jüngeren Johanna Spyri an, die später mit ihren Heidi-Romanen weltberühmt werden wird. Meyer lebt bis zu seiner späten Hochzeit ¿ 1875 im Alter von 50 Jahren ¿ mit seiner Schwester Betsy zusammen, die ihm Beraterin und Sekretärin ist. Er schwankt zwischen der deutschen und der französischen Sprache, übersetzt umfangreich in beide Richtungen und schreibt schließlich auf Deutsch einen Roman und zehn Novellen, die zu den wichtigsten Texten aus der Schweiz des 19. Jahrhunderts zählen. Am 28. November 1898 stirbt Conrad Ferdinand Meyer in Kilchberg bei Zürich nach langer Krankheit in schwerer Depression.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos »Kennen Sie einen Wegweiser, der den Weg, den er weist, selber geht?« Max Scheler Erstdruck: Darmstadt, 1928. Hier nach der Ausgabe von 1947, München, Nymphenburger Verlagshandlung. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1874 in München als Sohn eines Gutsverwalters und seiner orthodox jüdischen Ehefrau geboren, studiert Max Ferdinand Scheler Medizin, Philosophie und Soziologie u.a. bei Wilhelm Dilthey und Georg Simmel. Er habilitiert sich 1899 über die »transzendentale und die psychologische Methode« in Jena. 1906 zwingt ihn der Skandal um seine Affäre mit der Ehefrau des Verlegers Eugen Diederichs zum Wechsel nach München, wo er 1910 in einen weiteren Skandal verstrickt wird und erst nach Göttingen und schließlich nach Berlin geht. Sein schillerndes Leben mit immer wieder öffentlich werdenden privaten Eskapaden ändern nichts an dem Ansehen, dass der 1928 in Frankfurt am Main verstorbene Max Scheler als zweiter großer Phänomenologe neben Edmund Husserl und einer der großen Philosophen des frühen 20. Jahrhunderts genießt.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. George Sand: Lavinia - Pauline - Kora. Drei Novellen Sir Lionel Bridgemont ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, als Lavinias Nachricht ihn erreicht. Seine ehemalige Geliebte bitte ihn, ihr ihre Briefe zurückzugeben. Lionel willigt ein und begegnet Lavinia nach Jahren erstmals wieder. »Lavinia. Une vieille histoire« (1833). »Pauline« (1839). »Cora« (1833). Hier nach der Übersetzung von Robert Habs. Leipzig, 1893. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über die Autorin: 1804 in Nohant als Tochter eines Obersts der Napoleonischen Armee geboren, wird Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil nach dem frühen Tod des Vaters von der Großmutter nach strenger Etikette erzogen und mit 13 Jahren in ein Augustinerkloster in Paris geschickt. 18-jährig heiratet sie einen mittellosen Leutnant, den sie neun Jahre später verlässt, nachdem sie in seinem Testament Belege für dessen Frauenverachtung findet. Sie beginnt für den »Figaro« zu arbeiten und schreibt gemeinsam mit ihrem Liebhaber Jules Sandeau ihren ersten Roman »Rose et Blanche«, der unter ihrem gemeinsamen Pseudonym »J. Sand« erscheint. Daraus leitet sie ihren Künstlernamen »George Sand« ab. Mit dem bewusst männlich gewählten Namen nimmt sie die Gewohnheit an, Zigarren zu rauchen, Herrenmode zu tragen und von sich in der dritten Person maskulin zu sprechen. Sie fordert die vollständige Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und Klassen, lehnt die Ehe als unterdrückende Institution ab und empfängt in ihrem Salon die Künstler und Intellektuellen ihrer Zeit. Dabei kommt es auch zu mancher erotischen Begegnung, eine der berühmtesten ist die mit Frédéric Chopin, mit dem sie den Winter 1838/39 auf Mallorca verbringt. Bis zu ihrem Tod im Alter von fast 72 Jahren schreibt sie über 150 Bücher und an die 40.000 Briefe. Am 8. Juni 1876 stirbt mit George Sand eine weltberühmte Feministin auf ihrem Landgut in Nohant.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. George Sand: Lavinia - Pauline - Kora. Drei Novellen Sir Lionel Bridgemont ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, als Lavinias Nachricht ihn erreicht. Seine ehemalige Geliebte bitte ihn, ihr ihre Briefe zurückzugeben. Lionel willigt ein und begegnet Lavinia nach Jahren erstmals wieder. »Lavinia. Une vieille histoire« (1833). »Pauline« (1839). »Cora« (1833). Hier nach der Übersetzung von Robert Habs. Leipzig, 1893. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über die Autorin: 1804 in Nohant als Tochter eines Obersts der Napoleonischen Armee geboren, wird Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil nach dem frühen Tod des Vaters von der Großmutter nach strenger Etikette erzogen und mit 13 Jahren in ein Augustinerkloster in Paris geschickt. 18-jährig heiratet sie einen mittellosen Leutnant, den sie neun Jahre später verlässt, nachdem sie in seinem Testament Belege für dessen Frauenverachtung findet. Sie beginnt für den »Figaro« zu arbeiten und schreibt gemeinsam mit ihrem Liebhaber Jules Sandeau ihren ersten Roman »Rose et Blanche«, der unter ihrem gemeinsamen Pseudonym »J. Sand« erscheint. Daraus leitet sie ihren Künstlernamen »George Sand« ab. Mit dem bewusst männlich gewählten Namen nimmt sie die Gewohnheit an, Zigarren zu rauchen, Herrenmode zu tragen und von sich in der dritten Person maskulin zu sprechen. Sie fordert die vollständige Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und Klassen, lehnt die Ehe als unterdrückende Institution ab und empfängt in ihrem Salon die Künstler und Intellektuellen ihrer Zeit. Dabei kommt es auch zu mancher erotischen Begegnung, eine der berühmtesten ist die mit Frédéric Chopin, mit dem sie den Winter 1838/39 auf Mallorca verbringt. Bis zu ihrem Tod im Alter von fast 72 Jahren schreibt sie über 150 Bücher und an die 40.000 Briefe. Am 8. Juni 1876 stirbt mit George Sand eine weltberühmte Feministin auf ihrem Landgut in Nohant.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Ricarda Huch: Michael Bakunin und die Anarchie »Nicht als Reiter, sondern zu Fuß müsste man ihn den Felsen hinaufstürmen lassen, die Fackel in der einen Hand, um den Brand in den verhassten Staat zu werfen, in der anderen die Fahne, die er schwingt im Glauben an das neue Reich, das er im Herzen trug.« Erstdruck: Leipzig, Insel-Verlag, 1923. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über die Autorin: 1864 in Braunschweig als drittes Kind eine Kaufmanns geboren, geht Ricarda Octavia Huch zum Studium der Geschichte, Philologie und Philosophie nach Zürich, wo sie 1892 als eine der ersten Frauen promoviert. Sie arbeitet als Bibliothekarin und Lehrerin. In Wien heiratet sie 1898 Ermanno Ceconi und geht mit ihm nach Triest, später nach München. Die Ehe scheitert schnell an einem Verhältnis ihres Mannes mit ihrer Nichte. Kurz darauf heiratet sie ihren Cousin, Ex-Schwager und Jugendschwarm Richard Huch und geht zurück nach Braunschweig. Als auch diese Ehe kurz darauf geschieden wird, zieht sie zurück nach München. Von 1935 bis 1947 lebt sie in innerer Emigration bei ihrer Tochter und deren Ehemann in Jena. Am 17. November 1947 stirbt mit Ricarda Huch eine überaus vielseitige Schriftstellerin und die wichtigste Vertreterin des literarischen Jugendstils. »Die erste Frau Deutschlands ... wahrscheinlich heute die erste Europas ...« Thomas Mann über Ricarda Huch, 1924
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Max Weber: Politik als Beruf Im Januar 1919 hält Max Weber auf Einladung des Freistudentischen Bundes den als »Schlüsseltext für seine Antworten auf zentrale Fragen der modernen Kultur« (Wolfgang Schluchter) berühmt gewordenen Vortrag über Politik als Beruf. Das vielzitierte Fazit lautet: »Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.« Zweiter Vortrag im Rahmen einer Vortragsreihe vor dem Freistudentischen Bund, gehalten im Winter 1918/19. Erstdruck in: Geistige Arbeit als Beruf. Vier Vorträge vor dem Freistudentischen Bund, München und Leipzig (Duncker und Humblot) 1919. Textgrundlage ist die Ausgabe: Max Weber: Gesammelte politische Schriften. Hrsg. von Johannes Winckelmann. 5. Auflage, Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1988 (1. Auflage 1921) . Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1864 in Erfurt als erstes von acht Kindern eines Juristen und späteren Reichstagsabgeordneten geboren, studiert Maximilian Carl Emil Weber Jura, Ökonomie, Philosophie und Geschichte in Heidelberg, Straßburg und Berlin. 1889 zum Dr. jur. promoviert, 1892 habilitiert, heiratet er 1893 seine Cousine, die Frauenrechtlerin Marianne Schnitger. Nach Professuren in Freiburg und Heidelberg stellt er 1900 aus gesundheitlichen Gründen seine Lehrtätigkeit ein und lebt als produktiv publizierender Privatgelehrter von den Zinserträgen des Familienvermögens. Den von ihm als »groß und wunderbar« bezeichneten Krieg überlebt er als Disziplinaroffizier einer Lazarettkommission in Heidelberg. 1918 ist er Gründungsmitglied der »Deutschen Demokratischen Partei« und nimmt seine Lehrtätigkeit in Wien und München wieder auf. Am 14. Juni 1920 stirbt mit dem gelernten Juristen Max Weber einer der ganz großen Klassiker der Soziologie an der Spanischen Grippe.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Christian Dietrich Grabbe: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Ein Lustspiel in drei Aufzügen Der Teufel kommt auf die Erde, weil die Hölle geputzt wird, er kauft junge Frauen, stiftet junge Männer zum Mord an und fällt auf eine mit Kondomen als Köder gefüllte Falle rein. Grabbes von ihm selbst als Gegenstück zu seinem nihilistischen Herzog von Gothland empfundenes Lustspiel widersetzt sich jeder konventionellen Schemeneinteilung. Es ist rüpelhafte Groteske, drastische Satire und komischer Scherz gleichermaßen. Entstanden 1822. Erstdruck in: Dramatische Dichtungen, Frankfurt/M. (Kettembeil) 1827. Uraufführung am 7.12.1876 in Wien. Textgrundlage ist die Ausgabe: Christian Dietrich Grabbe: Werke und Briefe. Historisch-kritische Gesamtausgabe in sechs Bänden. Herausgegeben von der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, bearb. von Alfred Bergmann, Emsdetten (Westf.): Lechte, 1960¿1970. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1801 als einziges Kind eines Zuchthausaufsehers in Detmold geboren, bietet Christian Dietrich Grabbe sechzehnjährig dem Leipziger Verleger Göschen vergeblich sein Drama »Theodora« an, das nicht erhalten ist. Er studiert Jura in Leipzig und Berlin. Seine Versuche, sich als Autor, Schauspieler oder Dramaturg am Theater zu etablieren, scheitern und er wird 1826 Militärgerichtsbeamter beim lippischen Heer. Der Achtungserfolg seiner 1827 erscheinenden Jugendstücke »Dramatische Dichtungen nebst einer Abhandlung über die Shakespearo-Manie« ermutigt ihn zu weiteren literarischen Arbeiten. 1829 wird seine Tragödie »Don Juan und Faust« als einziges Stück zu Lebzeiten des Autors aufgeführt. Die weitgehende Ablehnung der Bühnen, seine als quälend empfundenen Amtsgeschäfte und die unglücklich verlaufende Ehe mit der zehn Jahre älteren Louise Christiane Clostermeier verfestigen sich zu einer Lebenskrise. Grabbe vernachlässigt die Amtsgeschäfte und verfällt zunehmend dem Alkohol. 1834 quittiert er den Staatsdienst, verlässt seine Frau und überwirft sich mit seinem Verleger. 1836 stirbt Christian Dietrich Grabbe im Alter von 34 Jahren vereinsamt in Detmold. Er gilt heute neben Georg Büchner als wichtigster Wegbereiter des modernen Dramas.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Hedwig Dohm: Werde, die du bist! Die Selbstentdeckung der Frau »In der Irrenanstalt des Doktor Behrend, in der Nähe Berlins, machte eine alte Frau - sie mochte nah an sechzig sein - Aufsehen. Sie hatte feine, interessante Gesichtszüge, starkes graues Haar und große grünlich graue Augen.« Erstdruck in: Wie Frauen werden. Werde, wie du bist. Novellen, Breslau (S. Schottlaender, Schlesische Verlags-Anstalt) 1894. Textgrundlage ist die Ausgabe: Hedwig Dohm: Wie Frauen werden. Werde, die du bist. Novellen, Breslau: Schlesische Buchdruckerei, Kunst- und Verlags-Anstalt v. S. Schottlaender, 1894. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie der Autorin versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über die Autorin: 1831 in Berlin als viertes von 18 Kindern eines Tabakfabrikanten geboren, besucht Marianne Adelaide Hedwig Schlesinger das Lehrerinnenseminar und heiratet 1853 den Chefredakteur der Satirezeitschrift »Kladderadatsch« Ernst Dohm, mit dem sie in den intellektuellen Kreisen der Hauptstadt verkehrt. Als eine der ersten Frauen in Deutschland fordert sie in ihren Schriften ab 1870 die vollständige rechtliche und soziale Gleichstellung von Frauen und Männern. Ihre damals als radikal empfundenen Thesen gehen der bürgerlichen Frauenbewegung zu weit. Nach dem Tod ihres Mannes 1883 wird sie Mitbegründerin mehrerer radikaler Frauenrechtsvereine und veröffentlicht ¿ neben ihren Novellen und Romanen ¿ zahlreiche politische Artikel. Als eine der Wenigen ihrer Zeit warnt sie von Anfang an vor Krieg und Hurrapatriotismus. Als mit Hedwig Dohm am 1. Juni 1919 eine frühe Vordenkerin des Feminismus stirbt, ist das Frauenwahlrecht in Deutschland gerade eingeführt.
;In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Lew N. Tolstoi: Wie viel Erde braucht der Mensch? und andere Erzählungen Der Bauer Pachom strebt nach mehr Land und bekommt es auch, dann strebt er nach noch mehr Land und bekommt auch das. Tolstois Antwort auf die Frage, wie viel Erde der Mensch braucht, ist bestechend einfach und geeignet, das Leben des Lesers zu verändern. Wie viel Erde braucht der Mensch?: Entstanden 1885, Erstdruck 1886. Der Schneesturm: Erstdruck 1856 in der Zeitschrift »Sovremennik«. Die drei Tode: Entstanden 1858, Erstdruck 1859 in »Biblioteka dlja tschtenija«. Luzern: Erstdruck 1857 in der Zeitschrift »Sovremennik«. Albert: Erstdruck 1858. Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Über den Autor: 1828 als viertes von fünf Kindern einer russischen Adelsfamilie auf deren Landgut Jasnaja Poljana bei Tula geboren, studiert Lew Nikolajewitsch Tolstoi in Kasan orientalische Sprachen und Jura, um 1847 auf das ererbte Stammgut seiner Familie zurückzukehren. Als Fähnrich der zaristischen Armee nimmt er am Krieg im Kaukasus und später am Krimkrieg teil. Die realistischen Schilderungen seiner Militärerfahrungen machen ihn schon als jungen Mann zu einem bekannten Schriftsteller. Er richtet reformpädagogische Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein und schreibt zahlreiche Schulbücher, darunter sein 1872 erschienenes »Alphabet«, das bis in die 1920er Jahre in russischen Grundschulen zum Einsatz kommt. Seine großen Romane »Krieg und Frieden« (1869) und »Anna Karenina« (1878) machen ihn bereits zu Lebzeiten zu einem weltberühmten Autor. Die sozialen Missstände des Zarenreichs verurteilt er entschieden, allerdings lehnt er die Diktatur des Proletariats ebenso ab und empfindet die »theoretische Widersprüchlichkeit« der Kirche als »schädliche Lüge«, was ihm polizeiliche Drangsalien und 1901 die Exkommunikation einbringt. Vielmehr verfolgt er einen religiös inspirierten Anarchismus, der auf Gewaltlosigkeit und bedingungsloser Nächstenliebe basiert. Am 20. November 1910 stirbt Lew N. Tolstoi auf einer Reise in einem offenen Zug an einer Lungenentzündung. Seine Tochter Alexandra verdient als Alleinerbin seines literarischen Nachlasses eine erhebliche Summe mit dem Verkauf der Rechte. Mit dem Geld kauft sie der Mutter und Witwe das Landgut Jasnaja Poljana ab und übergibt dem Wunsche des Vaters entsprechend das Land den ehemals leibeigenen Bauern.
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