Tacitus (Publius [oder Gaius] Cornelius Tacitus, um 55 n. Chr. - um 117/120 n. Chr.) ist einer der berühmtesten Historiker und Politiker der frühen römischen Kaiserzeit. Er brachte es in seiner politischen Karriere zum Konsul und verwaltete im Prinzipat Trajans die Provinz Kleinasien. Er gilt als scharfer Beobachter und wortgewaltiger Stilist. In »Agricola« setzt er seinem Schwiegervater Gnaeus Iulius Agricola, der maßgeblich an der Eroberung Britanniens mitwirkte, ein literarisches Denkmal. »Germania« ist Tacitus' Statement zur verkommenen römischen Gesellschaft, in der die Germanen, trotz einiger Schwächen, zum positiven Gegenbild stilisiert werden. Ähnlich kritisch geht er in »Dialogus de oratoribus« (»Dialog über die Redner«) mit der zeitgenössischen Rhetorik ins Gericht. Seine darauffolgenden geschichtlichen Aufarbeitungen »Annales« (»Annalen«) und »Historiae« (»Historien«) sind detailreich und geprägt von seiner Affinität für sprachliche Zuspitzung. In ihnen werden Kaiser wie Galba, Domitian oder Nero oder Denker und Dichter wie der Philosoph Seneca, der Poet Lukan oder der Senator Petron zu Galionsfiguren ihrer Zeit stilisiert.
Ursula Blank-Sangmeister ist Altphilologin und hat den Text übersetzt und kommentiert; im Nachwort hat sie über Tacitus und sein Werk geschrieben.
Ursula Blank-Sangmeister ist Altphilologin und hat den Text übersetzt und kommentiert; im Nachwort hat sie über Tacitus und sein Werk geschrieben.
Ursula Blank-Sangmeister ist Altphilologin und hat den Text übersetzt und kommentiert; im Nachwort hat sie über Tacitus und sein Werk geschrieben.
Andreas Fahrmeir ist Professor für Neuere Geschichte in Frankfurt. Er beleuchtet im Nachwort die Rezeptionsgeschichte von der Wiederentdeckung der Schrift im 15. Jahrhundert bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.