Was bedeutet es, dass sich lutherische Kirchen in der Welt als Bekenntniskirchen verstehen? Dieses Buch behandelt das Thema aus drei Perspektiven: Historisch u.a. mit Melanchthon, dem kurhessischen Symbolstreit, lutherische Traditionen seit der frühen Neuzeit und später auf anderen Kontinenten, dazu unierte Traditionen. Konfessionskundliche Beiträge fragen nach lutherischer Bekenntnisbindung innerhalb der EKD, ihrer Gliedkirchen und konfessionellen Bünde. Die beiden Herausgeber des Buchs analysieren schließlich das Normengefüge von Wort Gottes, Heiliger Schrift und Bekenntnisschriften und die deren Auslegung jeweils leitende Hermeneutik.
;In der Fachliteratur wird viel über das Lernen von Kindern in der Schule geschrieben, meist allerdings ohne dieses empirisch abzusichern. Viele didaktische Schriften setzten auf die Plausibilität ihres Konzeptes und folgern, dass ein kinderfreundlich begründeter Ansatz auch automatisch das Lernen der Kinder positiv zu beeinflussen vermag. Kirsten Teiwes hat sich in ihrer Arbeit zur »Evaluation des Konzepts der Regional ökologischen Sachunterrichtssammlung (RÖSA) für Kinder mit Lernbeeinträchtigungen im Grundschulalter« eine Fragestellung vorgenommen, die hohe Ansprüche an empirisches Arbeiten setzt und gleichzeitig die Rezeption vorhandener Lernkonzepte in eine kritisch-konstruktive Analyse münden lässt. Dabei setzt sie ihre empirische Analyse nicht im luftleeren Raum an, sondern bindet sie in einen weiten Problemhorizont der ungeklärten Frage, wie wir lernen, ein. (aus dem Vorwort von Astrid Kaiser)
;Der theologiegeschichtliche Beitrag von Thomas K. Kuhn zeichnet nach, wie diffus die Semantik im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gewesen ist. Auf diesem Hintergrund erweist sich die Selbstdarstellung des heutigen Atheismus als stark vereinfachte Selbststilisierung - der neuzeitliche Atheismus ist nicht einfach der Sieg der Vernunft, die sich heroisch dem finsteren Aberglauben entgegenstellt. Glaubenszweifel gehören auch im Mittelalter zum Alltag der Seelsorge, umgekehrt sind die Naturwissenschaften in der frühen Moderne keineswegs als Widerlegung des Theismus gesehen worden. Überdies können Wörter wie »Atheismus«, »Blasphemie« oder »Unglaube« auch der innerchristlichen Polemik dienen. (Aus dem Vorwort von Ernstpeter Maurer)
;mit einem Geleitwort von Martin Schindehütte und Hans-Jörg Voigt und Übersetzungen von Marion Salzmann Der Aufruf König Friedrich Wilhelms III. vom 27. September 1817 zur Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirchen in Preußen und damit verbundene Maßnahmen führte nicht nur zu dieser Kirchenunion sondern auch zur Entstehung eigenständiger lutherischer Kirchen, zunächst als "Altlutheraner" bezeichnet. Die komplexen Wechselbeziehungen zwischen den so unterschiedlichen Kirchentypen werden in diesem Buch interdisziplinär untersucht - in Beiträgen zu ihrer separaten historischen Entwicklung, aber auch ihrer Zusammenarbeit während des Kirchenkampfs, in Untersuchungen zu Liturgie, Ekklesiologie, Sakramentsverständnis und weiteren Themen.
»Das Theologiestudium ist gefährlich für den Glauben«, hört man gelegentlich von besorgten Christen. Dieses Buch zeigt erstmalig, welchen Stellenwert und welche Prägung das Phänomen Spiritualität im theologischen Studium in unterschiedlichen evangelischen (Frei-)Kirchen und Gemeinschaften besitzt. Untersucht wird das Verhältnis von Frömmigkeit und Theologiestudium im Kontext evangelisch-methodistischer, baptistischer, frei-evangelischer, selbstständig evangelisch-lutherischer und evangelisch-landeskirchlicher Tradition.
;»Der »neue Atheismus« erweist sich bei genauerer Betrachtung als wenig originell und auch wenig gehaltvoll. »Neu« ist lediglich die aggressive und medienwirksame Wendung in die Öffentlichkeit. Dazu gehört die religiöse Selbststilisierung als Kirche - mit Giordano Bruno als Märtyrer (der sicherlich kein Atheist war) - verbunden mit dem Anspruch auf Erleuchtung, denn die »neuen Atheisten« bezeichnen sich als »helle Köpfe«, als brights. Ulrich H. J. Körtner beschreibt diese Bewegung als Reaktion auf die »neue Religiosität«, die in ihrer höchst ambivalenten Gestalt teils als Bedürfnis nach Spiritualität, teils als fundamentalistische Gewaltbereitschaft hervortritt. Die intellektuelle - und auf ihre Weise aggressive - Form des Fundamentalismus, nämlich der in den USA verbreitete Kreationismus, provoziert einen Gegenschlag in der Gestalt eines weltanschaulichen Naturalismus, der sich seinerseits als Religionsgemeinschaft der klugen Köpfe stilisiert. Diese Form des Atheismus ist theologisch, philosophisch und wissenschaftstheoretisch freilich unterkomplex. Das zeigt sich im Vergleich zu älteren Positionen wie der von Friedrich Nietzsche, die in gewisser Weise auch von Herbert Schnädelbach und anderen vertreten wird und den Verlust des eigenen Gottesglaubens zu beklagen weiß. Der Anspruch des »neuen Atheismus«, einen ultimativ vernünftigen Standpunkt zu vertreten, ist zwar unhaltbar, doch bleibt es eine Aufgabe der Theologie, die Alternative einer durch den Glauben erweiterten und vielleicht sogar befreiten Vernunft zu entfalten. Eine Skizze dazu soll mein eigener Aufsatz liefern. Bei solchen Überlegungen tritt hervor, wie wenig scharf der Begriff »Atheismus« in aller Regel verwendet wird. Klar ist er als Gegenbegriff zu »Theismus«, aber auch dieser Begriff ist systematisch-theologisch keineswegs selbstverständlich....« (Aus dem Vorwort von Ernstpeter Maurer) Die Zeitschrift enthält noch weitere Beiträge.
;Unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses zu Staat und Gesellschaft erläutert der Neutestamentler (und Bischof i.R.) Walter Klaiber Wesen und Eigenart von Freikirche(n) in Deutschland und zeigt verschiedene Modelle ihrer Konstituierung auf. Ausgehend von der Alternative Ghetto oder Kontrastmodell entwickelt er Perspektiven für die Zukunft von Freikirche(n) in einer mehrheitlich säkularen Umwelt.
;Die Ergebnisse einer Umgestaltung der universitären LehrerInnenbildung an der LMU verfolgen das Ziel, zu einer konzeptionellen Diskussion anzuregen. Dabei ist der Blick auf das sogenannte Triadische Dilemma der LehrerInnenbildung gerichtet: Dies meint (1) die Fragmentierung, also die Trennung von Fachwissenschaften und Fachdidaktik, (2) die Marginalisierung, d.h. die Tatsache, dass das Lehramtsstudium innerhalb der Universitäten eine untergeordnete Rolle spielt, und (3) die Segmentierung, die darin besteht, dass das Lehramtsstudium in drei voneinander getrennten Phasen verläuft. In unterschiedlichen Beiträgen, die die Projektarbeit in den vergangenen drei Jahren dokumentieren, werden zentrale Fragestellungen aufgegriffen und Ergebnisse von Symposien sowie aus Kooperationsveranstaltungen von Fachwissenschaft und Fachdidaktik vorgestellt. Dabei werden fachwissenschaftliche Aspekte des jeweiligen Themas und zugleich - und unmittelbar darauf bezogen - die Fragen der didaktischen Vermittlung dieses Themas behandelt. Darüber hinaus geht es um die Verdeutlichung der Relevanz von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Inhalten für die Herausbildung der kompetenten Lehrerpersönlichkeit. Aus dem Inhalt Brücken zwischen Fachwissenschaft und Fachdidaktik Rüdiger Bernek: Manche Wege führen zu Cicero. Von der Poetologie des postmodernen historischen Romans zum zeitgemäßen Lateinunterricht mit Robert Harris Imperium Markus Janka: Modernste Antike zwischen Wissenschaft und Unterricht. Die Serie 'Rome' als Impuls für die rezeptionsdialektische Hermeneutik im lateinischen Lektüreunterricht Christine Elsweiler: Farmer Glutton rears sheep but eats mutton. Zur Rolle der historischen Sprachwissenschaft im Englischunterricht Ute Hofmann: Zur Interaktion von Sprachwandel und Sprachvarietäten.